Die frohe Botschaften

Bahá'u'lláh (1817-1892), der Stifter der Baha'i-Religion, offenbarte:

O Volk der Erde!

Die erste frohe Botschaft, die das Mutterbuch in dieser Größten Offenbarung allen Völker der Welt überbringt, ist, daß das Gesetz des heiligen Krieges aus dem Buche getilgt ist. Verrherrlicht sei der Allbarmherzige, der Herr überströmender Gnade...

Es ist gestattet, daß die Völker und Geschlechter der Welt sich in strahlender Freude miteinander verbinden. O Volk! Verkehre mit den Anhängern aller Religionen im Geist des Wohlwollens und der Verbundenheit. So erstrahlt die Sonne Seiner heiligenden Amtsgewalt vom Horizont des Ratschlusses Gottes, des Herrn der Welten...

Es obliegt den Herrschern der Welt --möge Gott ihnen beistehen -- oder den Ministern der Erde, miteinander zu beraten und eine der bestehenden Sprachen oder eine neue Sprache auszuwählen, die den Kindern in allen Schulen der Welt gelehrt werden soll, und ebenso eine Schrift. So wird die ganze Erde schließlich als ein einziges Land betrachtet werden...

Es ist Pflicht und Schuldigkeit aller Völker der Welt, diese bedeutsame Sache, die vom Himmel des Willens Gottes, des Urewigen, herniederkam, zu unterstützen, damit das Feuer der Feindseligkeit, das manchen Völkern in den Herzen lodert, mit den Lebenswassern göttlicher Weisheit sowie durch himmlische Ratschläge und Ermahnungen gelöscht werde und das Licht der Einheit und Eintracht auffleuchte, um seinen Strahlenglanz über die Welt zu ergießen.

Wir hegen die Hoffnung, daß die Träger der Macht Gottes -- gepriesen sei Seine Herrlichkeit -- mit aufrichtigen Bemühungen auf der ganzen Welt Kriegswaffen in Werkzeuge des Aufbaus verwandeln und daß Kampf und Streit aus der Menschen Mitte vertrieben werden...

Der frommen Taten der Mönche und Priester unter den Anhängern des Geistes -- Jesus -- Gottes Friede sei mit Ihm -- wird in Seiner Gegenwart gedacht. An diesem Tage sollten sie jedoch ihr abgeschiedenes Leben aufgeben, ihre Schritte in die offene Welt lenken und sich mit dem befassen, was ihnen selbst und anderen nützt. Wir erlauben ihnen, in den Ehestand zu treten, auf daß sie einen hervorbringen, der Gott erwähnt, den Herrn des Sichtbaren wie des Unsichtbaren, den Herrn des Erhabenen Thrones...

Wenn sich der Sünder völlig gelöst und befreit von allem außer Gott weiß, sollte er Ihn um Vergebung und Verzeihung bitten. Sünden und Übertretungen vor menschlichen Wesen zu beichten, ist nicht erlaubt, da es noch nie zu Gottes Vergebung geführt hat oder je dazu führen wird. Im übrigen bewirkt solche Beichte vor den Leuten, daß ein Mensch gedemütigt und erniedrigt wird, und Gott -- erhaben sei Seine Herrlichkeit -- wünscht nicht die Demütigung Seiner Diener. Wahrlich, Er ist der Mitleidvolle, der Barmherzige. Allein mit Gott, sollte der Sünder um Erbarmen aus dem Meer des Erbarmens, um Vergebung aus dem Himmel der Großmut flehen... 1

1 Bahá'u'lláh, Botschaften Aus Akká, 37-39